Über mich




Über mich
Mein Name ist Melanie Laubmeier. Ich arbeite seit 2014 hauptberuflich als Pferdewirtin. Meine Leidenschaft für Pferde entdeckte ich, wie die meisten, als Kind. Bereits mit 15 Jahren arbeitete ich während meiner Schul- und Ausbildungszeit auf Pferdehöfen mit und erlernte Grundkenntnisse über die Ausbildung von Pferden. Seit Beginn meiner Laufbahn hinterfrage ich kritisch die gängigen Praxen im Umgang mit oder der Haltung von Pferden – Immer auf der Suche danach, das Befinden der Pferde zu optimieren.
Ich behielt den Reitsport vorerst als Hobby bei. Im Jahr 2012 begann ich eine einjährige Reise durch Neuseeland. Dort bekam ich die Gelegenheit, mit freilebenden Pferden zu arbeiten. Hier begann meine tatsächliche Reise mit den Pferden im Fokus.
Durch die Ursprünglichkeit dieser Pferde lernte ich viel über deren Körpersprache und Kommunikation untereinander. Ich fasste für mich den Entschluss, mein Hobby zum Beruf zu machen. Ich wollte mir so viele Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen wie möglich, um für verschiedene Pferde eine adäquate Trainingsmethode parat zu haben.
Ich nahm mich dem Problem an: Das erfolgreiche Springpferd, das leider nie im Gelände geritten werden kann, da es dort nicht händelbar ist. Oder das talentierte Dressurpferd, das nicht ohne Zwang auf den Transporter geht.
Viele Pferde werden im Reitsport eingesetzt, obwohl deren Besitzer Probleme mit ihnen haben.


Ausbildung zur Pferdewirtin (1)
Fachrichtung Haltung und Service
Ich wollte genau wissen, wo die häufigsten Probleme liegen und woher sie möglicherweise kommen. Ich wollte wissen, wie die klassischen Betriebe des Pferdesports und der Zucht tatsächlich funktionieren.
Meine Ausbildung zur Pferdewirtin Haltung und Service absolvierte ich im Haupt- und Landgestüt Marbach in Baden-Württemberg, eines von insgesamt 10 staatlich geführten (Haupt-) und Landgestüten in Deutschland. Während meiner zweijährigen Lehrzeit bekam ich Einblicke in die Zucht, Aufzucht, Ausbildung im Reiten und Fahren, sowie die Abläufe während Sport- und Informationsveranstaltungen, wie z.B. den alljährlichen Hengstparaden. Insgesamt hatte ich im Haupt- und Landgestüt Marbach eine großartige und lehrreiche Zeit. Noch heute pflege ich die tiefen Freundschaften zu ehemaligen Kollegen und Kolleginnen.
Meine Beobachtungen zeigten mir, dass bei den Gestütsmitarbeitern die Leidenschaft für ihren Beruf und die Pferde im Vordergrund steht. Schwierigkeiten mit einigen Pferden, ähnlich wie die oben genannten, konnte ich ebenfalls erkennen. Die Angestellten unterliegen klaren Hierarchien, Arbeitsabläufen und einem über Jahrzehnte etablierten System.
Es war nicht immer möglich, auf außerordentliche Bedürfnisse spezifischer Pferde einzugehen. Man musste sich mit ihren Eigenheiten arrangieren und schnelle, effiziente Lösungen finden. Man behandelte das Symptom, nicht die Ursache.

Ausbildung zur Pferdewirtin (2)

Klassische Reitweise
Einen weiteren großen Wirtschaftszweig in der Pferdebranche bilden Reitschulen, die meist als Reit- und Fahrvereine geführt werden. Ich plante meine bereits abgeschlossene Ausbildung als Pferdewirtin mit dem Schwerpunkt Haltung und Service um eine weitere Fachrichtung, Pferdewirtin – Klassische Reitweise, zu erweitern. Bei „Reiten pro Pferd” auf dem Siedlungslehrhof in Oberursel vertiefte ich meine Fertigkeiten in der Dressurarbeit und arbeitete nachmittags in der zugehörigen Reitschule.
Nach zwei Jahren wechselte ich zu einer mehr springorientierten Reitschule, um auch in dieser Disziplin Erfahrungen zu sammeln. Hier übernahm ich im Laufe der Zeit auch immer mehr administrative Aufgaben. Das Management der Schulpferde und die Organisation von Veranstaltungen, wie kleinere Turniere oder Reitabzeichenprüfungen, lagen in meinem Aufgabenbereich.
In beiden Reitschulen wurde ich für mein Einfühlungsvermögen und meine Kompetenz geschätzt. Meine Reitschüler fühlten sich in der klaren Struktur der Einheiten sicher. Ich machte nie einen Unterschied, ob meine Schüler nun ambitionierte Sportreiter waren oder das Reiten eher als entspannenden Ausgleich des Alltags sahen.
Für mich stand immer im Fokus, dass das Pferde-Mensch-Team harmonisch miteinander arbeitet und die Bedürfnisse beider Parteien gedeckt werden können.
Klassische Reitweise
Meine eigene reiterliche Ausbildung wurde derweil von meinen jeweiligen Führungskräften gefördert. So erhielt ich die Gelegenheit, auf kleinen Turnieren, sowohl in der Dressur als auch im Springen, zu starten. Dies bereitete mich wiederum auf meine bevorstehende Prüfung vor.
Im Frühjahr 2021 war es dann soweit und ich absolvierte meine Prüfung zur Pferdewirtin klassische Reitweise mit Erfolg: Für mich ein großer Meilenstein auf meinem Weg zur Pferdetrainerin – mit Pferd und Verstand.


Zwischen Pferd und Verstand
Brücken schlagen
Ich absolvierte weiterhin Kurse, besuchte Lehrgänge und nahm an Seminaren zur Weiterbildung teil. Ich wollte noch mehr wissen! Welche Trainingsmethoden gibt es noch? Wie kann ich das Wohlbefinden der Pferde mehr fördern? Wie bekomme ich effektives Training und ein gesundes, gut gelauntes Pferd zusammen?
Eines konnte ich nach wie vor sehen: Es gibt viele Pferde mit Problemen! Viele davon sind unbeabsichtigt menschengemacht. Die Ursachen sind mannigfaltig und sehr individuell. Eine Fehleinschätzung des Charakters und der daraus resultierende falsche Umgang kann das Vertrauen eines Pferdes zu seinen Menschen schwer erschüttern. Unentdeckte Defizite im Körper des Pferdes können zu körperlichen Schäden, wie Sehnenverletzungen oder unerwünschtem Muskelaufbau, führen. Eine falsche Fütterung stört nicht nur den empfindlichen Stoffwechsel, sondern hat auch Auswirkungen auf das Nervensystem und somit möglicherweise auf das Verhalten der Pferde.
Diese Liste könnte ich noch lange fortführen. Eines ist jedoch sicher:
Das Unwohlsein eines Pferdes wird im Verlauf zum Problem des Menschen.
Brücken schlagen
Ist die Toleranzgrenze erst einmal erreicht, wird sich dies auf die eine oder andere Art bemerkbar machen. Im schlimmsten Fall kann es zu extrem gefährlichen Situationen für Pferd und/oder Reiter kommen.
Um mich näher mit diesen Themen zu befassen fasste ich den Entschluss, von weiteren professionellen Pferdetrainern zu lernen.

Horsemanship mit
Luca Moneta

Horsemanship
Im Jahr 2021 erhielt ich die Zusage, für 12 Monate als working student bei Luca Moneta in Italien zu arbeiten. Luca Moneta ist ein international erfolgreicher Springreiter, der seine ganz eigene Philosophie verfolgt.
Er hält und trainiert seine Pferde absolut artgerecht und bedürfnisorientiert. Alle seine Pferde, ungeachtet derer finanziellen Wertigkeit, dürfen in kleinen Gruppen täglich auf die Weide. Für den Laien klingt das vielleicht nach einer Selbstverständlichkeit. Das ist es leider keineswegs. Die meisten Pferde, besonders die, die im Turniersport eingesetzt werden, fristen ein Leben in Boxen. Bewegung ist nur in der Reithalle unter dem Sattel oder kontrolliert in sogenannten Führmaschinen gestattet. Das Interagieren mit Artgenossen ist kaum bis gar nicht gegeben. Für ein sozial agierendes Herdentier beginnt häufig schon hier die Beschneidung seiner tiefsten Bedürfnisse. Dies führt in vielen Fällen zu gesundheitlichen Nachteilen. Beispielsweise Beschwerden des Magen-Darmtraktes durch Stress, Verletzungen an Bändern und Gelenken aufgrund von Bewegungsmangel oder nur einseitiger Bewegung.
Ein weiterer Punkt, der Lucas besonderen Umgang mit den Pferden herausstellt, ist seine Art zu reiten:
Er arbeitet mit der Motivation der Pferde und ausschließlich mit positiver Verstärkung. Es geht darum, das Pferd zu überzeugen, sodass es schließlich dasselbe Ziel hat wie sein Reiter.
Horsemanship
Zur Veranschaulichung: Ein Teil des regulären Trainings bestand darin, dass alle Trainer die Pferde ohne Zaumzeug im Parcours arbeiteten. Gegenseitiges Vertrauen, Balance und selbstständig agierende Pferde ermöglichen diese Form des Trainings.
Ich lernte viel über die verschiedenen Trainingsformen, die Bodenarbeit, das Reiten und wie ich alles aufeinander abstimmen kann. Außerdem erlangte ich Grundkenntnisse zur Hufbearbeitung und Hufpflege. Ganz besonders interessant: Lucas Pferde gehen im Springsport bis zur schweren Klasse – und das Barfuß, also ohne Eisen.
Neben dem Alltag auf seinem Hof in Italien konnte ich so noch Einblicke in den internationalen Turniersport erlangen, da ich in Italien, der Schweiz und in Spanien als Turnierpfleger dabei war. Das größte Event stellte die Sunshine Tour in Spanien dar. Hier waren wir für insgesamt acht Wochen und Luca nahm an Prüfungen verschiedener Leistungsklassen teil.
Ich verbrachte insgesamt ein Jahr bei Luca Moneta, um die positive Seite des Turniersports zu erleben. Das internationale Team, das rund um die Uhr für Lucas Pferde arbeitet, nahm mich sofort mit offenen Armen auf. Ich fühlte mich willkommen und war ein Teil der Crew von Tag eins an. Ich erinnere mich gerne an diese inspirierende Zeit zurück und freue mich auf ein Wiedersehen in naher Zukunft.


Bodenarbeit mit
Katrina Park
Bodenarbeit
Eines gefällt mir an meiner Berufswahl besonders gut! Pferde kommunizieren alle gleich, egal auf welchem Kontinent sie leben. Meine Reise war noch nicht zu Ende und führte mich über den halben Globus nach Australien. Bereits zu Beginn meiner Laufbahn hörte ich von Katrina Park. Eine Freundin hatte einige Monate mit ihr zusammengearbeitet und ihre Begeisterung über das Erlebte riss nie ab.
Katrina ist selbstständige Pferdetrainerin und Coach im Staat Victoria. Ihren Service bietet sie unter dem Namen „Cadence Horse Training“ an. Für sie stehen das Wohlergehen der Pferde und die Schulung ihrer Besitzer im Fokus.
Ich arbeitete bei Katrina als Trainerassistentin und begleitete mehrere Pferde auf ihrem Weg zum Reitpferd. Hier legten wir besonderes Augenmerk auf die körperliche Konstitution der einzelnen Pferde und wie sich diese auf deren Balance und Bewegungsablauf auswirken. Mit Balance ist die körperliche wie auch mentale Balance des Pferdes gemeint. Beides steht im unmittelbaren Zusammenhang und bedingt sich gegenseitig.
Im Rahmen von Katrinas Programm lernte ich, die Bewegungsmuster verschiedener Pferde besser zu analysieren und diese Erkenntnisse in mein Training mit einzubinden. Ein wichtiger Punkt bildete in diesem Zusammenhang die Erweiterung meiner Kenntnisse über Biomechanik. Je besser das Training auf das individuelle Pferd abgestimmt ist, desto mehr vermeidet man den Aufbau von unerwünschter Muskulatur, die dem Pferd in seiner Funktion als Lastenträger gesundheitliche Nachteile bringen kann.
Gelingt es uns, die Pferde in Balance zu halten und zu trainieren, lassen sich sehr viele gesundheitliche Spätfolgen und somit unnötige Tierarztkosten vermeiden. Außerdem ist ein Pferd, dem es körperlich gut geht, seltener ein Pferd, das zu problematischem Verhalten neigt. Die Ursachen hierfür sind natürlich komplexer, dennoch spielt das Wohlbefinden des Pferdes eine tragende Rolle.

Mit Pferd und Verstand

Heute
Nach diesen intensiven Jahren wollte ich nicht zurück in einen klassisch geführten Reitbetrieb, sondern in die Selbstständigkeit.
Ich habe meinen beruflichen Werdegang in vollen Zügen genossen und bin nun bereit für den nächsten Schritt. Mein Erfahrungsschatz hilft mir die Ursachen von Problemen zu analysieren und geeignete Lösungen zu finden. Ich möchte die Vorteile der klassischen Reitweise und neuer, alternativer Erkenntnisse vereinen und weitergeben.